„Demokratie, Vielfalt, Respekt“ sind die Schlüsselwörter des Berliner Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, dem sich eine neue Publikation des Senats widmet. Anlässlich der Vorstellung der Publikation informierte sich Berlins Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Carola Bluhm im Anne Frank Zentrum in Berlin-Mitte über die Auseinandersetzung mit alten und neuen Formen des Antisemitismus.
Senatorin Bluhm: „Berlin ist eine weltoffene Metropole. Das Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus trägt dazu bei, dieses Klima der Weltoffenheit und des Respekts zu stärken. Dabei geht es nicht nur um die Auseinandersetzung mit den dumpfen Parolen der ewig Gestrigen. Rechtspopulistische Positionen reichen weit in die Mitte der Gesellschaft hinein. Mit dem Landesprogramm geben wir eine klare Antwort auf diese Bedrohungen: Wo immer Menschen glauben, sie müssten die eigene Position über die Abwertung von Minderheiten sichern, stoßen sie auf Widerspruch der Zivilgesellschaft.“
Mit dem Landesprogramm werden rund 35 Projekte gefördert, die sich einerseits gegen den organisierten Rechtsextremismus wenden, aber auch mit Bildung, Beratung und Informationen die gesamte Gesellschaft zur Auseinandersetzung mit Menschenverachtung befähigen. Dafür sind seit 2002 Mittel beim Beauftragten für Integration und Migration etatisiert (2011: 2,325 Millionen Euro). Die große Akzeptanz der Projekte im Landesprogramm und die gute Nachfrage nach den Angeboten der Beratungs- und Bildungsprojekte sind ein Zeichen für den Erfolg des Programms. Allein das Anne Frank Zentrum hat 2010 etwa 9.000 Personen in pädagogischen Programmen erreicht und wurde von etwa 16.000 Personen im Rahmen von Einzelbesuchen (der Ausstellung oder bei Veranstaltungen) aufgesucht.
Das Anne Frank Zentrum (AFZ) steht dabei exemplarisch für den Berliner Ansatz, Antisemitismus als gesamtgesellschaftliches Phänomen zu bearbeiten. Das AFZ setzt an der Lebenswelt von Jugendlichen an, lässt sie teilhaben und vermittelt ihnen Kompetenzen, ihr Wissen weiterzugeben. Mit dieser Mischung aus historisch-politischer Bildung und Einbeziehung der heutigen Lebenswelt öffnet das Anne Frank Zentrum auch der jüngeren Generation, bei der ein unmittelbarer Bezug zu den Verbrechen des Nationalsozialismus nicht mehr vorausgesetzt werden kann, neue Lernmöglichkeiten.
Einen Einblick in das Landesprogramm und die Arbeit der Projekte gibt die neue Publikation „Berlin schaut hin – Das Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus“. Sie ist kostenlos zu bestellen beim
Beauftragten des Senats für Integration und Migration
Potsdamer Straße 65, 10785 Berlin
Tel: (030) 9017 – 2351
Fax: (030) 9017 – 2320
E-Mail: Integrationsbeauftragter@intmig.berlin.de
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