Der NARUD e.V. (Network for African Rural and Urban Development) existiert seit 2005 und beschäftigt sich mit der Integration der afrikanischen Diaspora v. a. in den Stadtteil Wedding. Zu diesem Zweck werden verschiedene Projekte durchgeführt, u.a. seit 2010 das „Interkulturelle Fußballturnier“.
Projekt Informationen
Obwohl 44 % der Bevölkerung in Berlin-Mitte einen Migrationshintergrund haben und dieser Anteil in dem Projektgebiet Sparrplatz und Soldiner Straße bei unter 18-Jährigen sogar bei 79 % liegt, sind Rechtsextremismus, Diskriminierung sowie fremdenfeindlich motivierte Übergriffe weiterhin ein Problem. Ursache dieses Verhaltens sind neben sozialen Spannungen (viele Teile des Weddings sind im Monitoring Soziale Stadtentwicklung mit der niedrigsten Stufe auf dem Entwicklungsindex gekennzeichnet) auch Vorurteile gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen oder Religionen, wie der Übergriff auf eine Moschee zeigt.
Direktes Ziel des Projektes ist es, ein interkulturelles Fußballturnier in Berlin-Mitte als Mittel zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Diskriminierung zu organisieren und durchzuführen. Das Oberziel des Projekts ist die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und die Wertschätzung der Vielfalt im Stadtteil. Fußball ist, wie viele andere Sportarten, ein Weg zur Erleichterung der Integration, da es keiner gemeinsamen Sprache oder einer gemeinsamen Kultur bedarf, um ihn in einer Gruppe auszuüben und zu genießen. Durch das Fußballturnier soll ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung gesetzt werden, sowie das respektvolle Miteinander gestärkt und das Wir-Gefühl forciert werden. Die Politik soll auch durch aktive Teilnahme am Turnier direkt mit der Botschaft des Turniers konfrontiert werden. Zudem möchte das Projekt einen Beitrag zur Identifikation der Bewohner mit ihrem Wohnort leisten und den nachhaltigen interkulturellen und generationsübergreifenden Austausch fördern.