Warum können geflüchtete Menschen in Deutschland nicht einfach in WGs wohnen statt in Massenunterkünften?! Das haben wir uns auch gefragt & einen Weg gefunden, das möglich zu machen.
Projekt Informationen
Wir sind der Auffassung, dass geflüchtete Menschen nicht durch Massenunterkünfte stigmatisiert und ausgegrenzt werden sollten, sondern dass wir ihnen einen warmen Empfang bieten sollten. Wir sind der Meinung, dass wir gemeinsam eine andere Willkommenskultur in Deutschland etablieren sollten.
Das Ziel des Projektes Flüchtlinge Willkommen ist es, die Kommunikation zwischen Menschen mit verschiedenen sozialen und kulturellen Hintergründen aktiv zu fördern und herbeizuführen. Das langfristige Ziel dabei ist es, eine offene Gesellschaft zu gestalten, in der eine Willkommenskultur für Flüchtlinge als selbstverständlich gilt. Flüchtlinge werden nicht mehr gesellschaftlich ausgegrenzt, sondern es besteht eine gemeinsame Lebensgestaltung zwischen Flüchtlingen und Einheimischen.
Hintergrund: In Deutschland kommen jährlich mehrere hunderttausend Menschen, die auf der Flucht sind, an. Im Jahr 2014 wurden in Deutschland 181.453 Asylanträge gestellt. Diese Menschen brauchen eine Unterkunft. Zunächst werden sie in Asylbewerberheimen untergebracht, doch wie Medienberichte im letzten Jahr zeigten, sind diese Unterbringungen meist nicht ideal für Flüchtlinge, da sie überfüllt sind oder sich in schlechtem Zustand befinden. Hinzu kommt, dass viele Unterbringungen außerhalb der Städte oder an ihrem Rand angesiedelt sind, sodass es Flüchtlingen schwer fällt, Kontakt zu Beheimaten zu finden. Asylsuchende haben das Recht, sich auch außerhalb der Flüchtlingsunterkünften Wohnungen zu suchen, jedoch fehlen ihnen dazu meist die notwendigen Netzwerkstrukturen sowie die wirtschaftliche Sicherheit, die ein potenzieller Vermieter voraussetzt. Somit wird ihnen die Möglichkeit auf ein eigenständiges Leben und die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Deutschland noch zusätzlich erschwert.
Flüchtlinge Willkommen setzt hier an. Die Auswirkungen, die die Initiative haben wird, ist zum einem, dass sich durch die Bildung der WG Lebenssituation und -qualität der Flüchtlinge bessern:
- Flüchtlinge haben die Möglichkeit, außerhalb der Unterkünften eine Wohnung zu beziehen. Somit werden sie nicht mehr ausgegrenzt.
- Netzwerke können aufgebaut werden.
- Die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit wird gefördert und so Hilfe zur Selbsthilfe gegeben.
- Das Erlernen der deutschen Sprache wird durch die Kontakte vereinfacht.
Zum anderen kommen in Deutschland Beheimate mit Flüchtlingen zusammen, lernen ihre Hintergründe kennen und können sich kulturell austauschen. Darüberhinaus agieren die WGs als aktive Multiplikatoren, die über die Hintergründe und Lebensbedingungen der Flüchtlinge in Deutschland aufklären, da durch den Spendenaufruf auch Menschen erreicht werden, die sich bisher nicht oder gering mit der Flüchtlingsthematik beschäftigt haben.
Bis heute wurden durch die Initiative 27 geflüchtete Menschen vermittelt! Sie leben in WGs in Berlin, Darmstadt, Dresden, Frankfurt, Konstanz, Leipzig, München, Wien und Salzburg (letztere über Flüchtlinge Willkommen Österreich). Die neuen Mitbewohner*innen kommen aus Afghanistan, Bangladesch, Burkina Faso, Kenia, Mali, dem Niger, Nigeria, dem Irak, Iran, Pakistan, Russland, dem Senegal, Somalia, Syrien und Tunesien.