Neue Heimat Berlin ist ein regelmäßiger Videoworkshop mit Geflüchteten einer Notunterkunft in Berlin-Friedrichshain. Einmal in der Woche produzieren junge Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Iran und kurdischen Gebieten gemeinsam mit deutschen Jugendlichen und mit Unterstützung eines Medienpädagogen vom Medienprojekt Berlin kurze Videofilme. Die Inhalte bestimmen die Teilnehmenden selbst.
Projekt Informationen
Medienprojekt Berlin e.V.
Richard-Sorge-Str. 66
10249 Berlin
Volker Hoffmann
Junge Geflüchtete produzieren gemeinsam mit Berliner Jugendlichen unter Anleitung eines erfahrenen Medienpädagogen mehrere Kurzfilm von ca. 5-15 Minuten Länge. Die Ideenentwicklung ist dabei ein zentraler und wichtiger Aspekt in diesem Projekt, da hier zunächst Sprachbarrieren überwunden und ein vertrauensvoller Raum geschaffen werden muss. Durch das Kennenlernen verschiedener soziokultureller Hintergründe der Teilnehmenden wird Verständnis und Achtung untereinander gefördert. Die Inhalte sind abhängig von dem Erfahrungshorizont der Teilnehmenden, ihren Interessen und Bedürfnissen, insbesondere derer mit Fluchthintergrund. Mit Portraits einzelner Flüchtlinge verschiedener Herkunftsländer werden persönliche Kriegs- und Fluchterfahrungen dargestellt und reflektiert. Dabei können auch eigene Handy-Filmaufnahmen und Fotos mit in die Filme einfliessen. Weitere Themen sind die Erfahrungen sowie Gedanken und Gefühle der Geflüchteten während der ersten Tage und Wochen nach der Ankunft in Berlin. Geflüchtete dokumentieren z.B. ihr Leben in der Notunterkunft (NUK), im Deutschkurs, ihren Kontakt zu Ämtern und zur Nachbarschaft. Wie lernen sie Berlin kennen? Was erhoffen sie sich von Deutschland? Wie gestaltet sich der Kontakt zur Familie im Heimatland? z. B. über Whats App und selbst gedrehte Handy-Videos. Was sind ihre Ängste und Sorgen, aber auch Wünsche und Hoffnungen? Durch den Dialog mit Berliner Jugendlichen und jungen Erwachsenen können auch gemeinsame Aktivitäten in den Fokus des Filmes rücken, wie z. B. das Kennenlernen der neuen Stadt und Alltagserfahrungen in Berlin. Durch die gemeinsame Produktion der Kurzfilme wird den Teilnehmenden Medienkompetenz vermittelt. Sie verwirklichen dabei ihre eigenen Ideen und erproben theoretische Kenntnisse der Filmgestaltung, wie z.B. Kameraeinstellungen und Perspektiven im Umgang mit einer Video-Ausrüstung. So übernehmen die Kinder und Jugendlichen sämtliche für eine Filmproduktion notwendigen Rollen und Aufgaben wie Reporter/in, Kameramann/Frau,Tonassistent/in und Cutter/in. Die Teilnehmenden sollen sich ähnlich wie in einer professionellen Redaktion auf Filmideen verständigen und dabei rücksichtsvoll miteinander umgehen. Der Workshop endet mit einem fertigen, vorzeigbaren Produkt, also einem Film „in der Hand“. Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentiert und anschließend im Internet veröffentlicht werden. Eine Kooperation mit der Initiative „Friedrichshain hilft“ und der Kreuzberger Kinderstiftung.
Das Medienprojekt Berlin konzipiert und realisiert erfolgreich thematische Videoprojekte mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen von Berliner Schulen, Jugendeinrichtungen und freien Gruppen, die zum Teil auf Videofestivals präsentiert und ausgezeichnet wurden.
Seit Anfang Januar treffen sich die Teilnehmendenim Alter von 11- 27 Jahren regelmäßig in der Notunterkunft in Friedrichshain und produzieren Kurzfilme. Es wurden verschiedene Interviews in den jeweiligen Landessprachen (arabisch, farsi, kurdisch) durchgeführt, die zur Zeit noch übersetzt werden. Eine öffentliche Vorführung aller Beiträge sowohl in der Notunterkunft als auch in einem Kino ist geplant. Der erste Film würde fertiggestellt und bei Youtube veröffentlicht. Dabei wurden der Ankündigungstext in verschiedene Sprachen übersetzt (englisch, arabisch, kurdisch, persisch). Es wird sehr oft angeklickt.
Film 1 „Die Turnhalle /the camp“
Zwei junge Geflüchtete zeigen uns ihre Notunterkunft in einer Turnhalle in Berlin-Friedrichshain. Abdullah (11) aus Syrien führt uns durch „das Camp“ und beantwortet Fragen von Kamerafrau Sura (13) aus Bagdad/ Irak. Sie leben dort seit Dezember 2015 zusammen mit 130 weiteren Flüchtlingen, überwiegend aus Syrien, Irak, Iran und kurdischen Gebieten. Sie werden von der Initiative „Friedrichshain hilft“ unterstützt. Das Filmprojekt mit jungen Flüchtlingen wurde gefördert von der Kreuzberger Kinderstiftung. Englisch mit deutschen Untertiteln.
Im 2. Teil des Videprojekts sprechen junge Geflüchtete aus Syrien, Iran, Irak und kurdischen Gebieten über Freiheit. Länge 3 Minuten