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„Bewegtes Miteinander“

Gewinnrunde

Die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) Lubminer des FiPP e.V. macht offene, niedrigschwellige Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche im Alter  von 6-14 Jahren in Berlin Marzahn-Hellersdorf. Hier können sie sich mit ihren Freunden treffen, quatschen, Spiele ausleihen oder einfach chillen. Mitbestimmung wird im Lubminer groß geschrieben: Über eigene Ideen und Wünsche für Projekte oder Angebote kommen die pädagogischen Fachkräfte mit den Kindern und Jugendlichen ins Gespräch und unterstützen sie jederzeit bei der Umsetzung. Im September 2018 entstand in der JFE Lubminer aus diesem Grund ein niedrigschwelliges Sportangebot, welches einmal wöchentlich stattfand. Daraus entwickelte sich 2019 das Gewaltpräventionsprojekt „Bewegtes Miteinander“,  an dem insgesamt 74 Kinder und Jugendliche im Alter von 6-17 Jahren teilnahmen. Aufgrund des großen Erfolges und des weiterhin bestehenden Bedarfes wurde für 2020 nicht nur eine Verlängerung des Projekts, sondern auch die Erweiterung der Zielgruppe auf 6-18 Jahre beschlossen. Zudem kamen neue Kooperationspartner*innen zum Projekt dazu.

Das Projekt „Bewegtes Miteinander“ hat folgende Ziele:

  • die Teilnahme und Integration von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft
  • das gegenseitige Kennenlernen sowie das Knüpfen neuer Kontakte durch gemeinsame, einrichtungsübergreifende Aktivitäten
  • die Berücksichtigung von Bedürfnissen, Interessen und Fähigkeiten der Teilnehmenden (große Bandbreite an verschiedenen Bewegungsangeboten)
  • Spaß an Bewegung
  • Soziales Lernen im achtsamen Miteinander
  • Mitbestimmung der Kinder und Jugendlichen bei der Gestaltung von Angeboten
  • Förderung der Gesundheit von Psyche und Physis, d.h. ungesunden Lebensweisen entgegenwirken (mangelnde Bewegung, Adipositas, etc.)
  • Stärkung des Selbstwertgefühls der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen

Projekt Informationen

FiPP e.V., Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis (JFE Lubminer)

Sonnenallee 223a
12059 Berlin

Elke Ostwald (zuständige Fachberatung) und Janina Müller (Koordinatorin JFE)

https://www.fippev.de/willkommen/fipp-bezirke/marzahn-hellersdorf/jfe-lubminer

Das Projekt „Bewegtes Miteinander“ fand wöchentlich (außer während der Schulferien) in Form eines sport- und erlebnispädagogisch orientierten, außerschulischen (Bildungs-)Angebots statt. Dieses Projekt gestaltete einen großen Teil der aktiven Freizeitgestaltung vieler Besucher*innen der JFE Lubminer und auch kooperierender Einrichtungen, das war  2019 vor allem das Fipp-Café, eine benachbarte Kinderfreizeiteinrichtung. Das Interesse der Teilnehmenden an dem niedrigschwellig angelegten Projekt war und ist fortwährend sehr groß, was u.a. die hohen Teilnehmer*innenzahlen belegen.

Die Kinder und Jugendlichen konnten zu jedem Zeitpunkt innerhalb des Projektzeitraums neu dazukommen, da der lizenzierte Trainer und die pädagogischen Fachkräfte vor Ort den offenen Charakter des Angebotes sicherstellten und auf die Integration aller Teilnehmenden einrichtungsübergreifend achteten. Zudem bestand eine geringe Verbindlichkeit hinsichtlich einer kontinuierlichen Teilnahme am wöchentlichen Angebot. Anders als im Schul- oder Leistungssport gab es auch keinen Leistungsdruck, sondern es ging vielmehr um ein sich darstellen und sich ausprobieren in verschiedenen (zum Teil unbekannten) Bewegungen und Aktivitäten, mit unterschiedlichen Materialien, eigenständig oder im Gruppengefüge, mit oder ohne Wettbewerbscharakter. Dadurch wurden auch Kinder und Jugendliche angesprochen, die sonst kein enges Verhältnis zu Bewegung und Sport haben oder eher ungeübt in sportlichen bzw. bewegungsbetonten Aktivitäten sind. Gerade diese Kinder und Jugendlichen konnten durch die Teilnahme am Projekt und die intensive Begleitung durch die Fachkräfte sowohl ihr Selbstwertgefühl, als auch ihr Selbstbewusstsein stärken und soziale Ängste abbauen.

Über das wöchentliche Angebot hinaus hatten die Besucher*innen an Samstagen oder in den Ferien die Möglichkeit, an Veranstaltungen (z.B. Fairplay-Turnier) und diversen Ausflügen teilzunehmen, deren Inhalte auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten waren und ihr Interesse an spielerischen, sportlichen, bewegungsbetonten Aktivitäten widerspiegelten. Bei Ausflügen wie:

  • Kletterwald
  • Jump House
  • Breakdance
  • Motorikpark
  • Eislaufen
  • Bubble Ball
  • Escape Room

konnten die Teilnehmenden ihre motorischen Fähigkeiten weiterentwickeln und ihre sozialen Kompetenzen stärken. Sie erlernten spielerisch Werte und Regeln, übten einen respektvollen und fairen Umgang miteinander und entwickelten trotz der offenen Angebotsstruktur ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Darüber hinaus haben alle Teilnehmenden ihre Frustrationstoleranz erhöht, indem sie Erfolge erlebt und Misserfolge ausgehalten haben. Die körperliche Anstrengung bei den verschiedenen Aktivitäten hat den Kindern und Jugendlichen gezeigt, wie leistungsfähig sie sind und dass sie Ängste überwinden, gleichzeitig effektiv Stress, Spannungen oder gar Aggressionen abbauen können, sich ihre Belastbarkeit im Alltag erhöht und so zu mehr Wohlbefinden und Ausgeglichenheit beiträgt.

Des Weiteren wurden in den Ferien gezielt mehrtägige Soziale Trainings oder Workshops zu Themen wie Mobbing, Cybermobbing, Diskriminierung etc. durchgeführt (z.B. mit der Berliner Polizei und Wolferlebnispädagogik, im Stadteilzentrum Kaulsdorf). Bei dieser Angebotsform war die Teilnahme verbindlich, um einen kontinuierlichen Gruppenprozess und eine verlässliche Organisation zu ermöglichen. Die eigene Individualität sowie eigene Grenzen und die der anderen waren durch die intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und der Gruppe innerhalb des Sozialen Trainings für die Teilnehmenden immer mehr erfahrbar. Sie lernten, mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden umzugehen und diese gezielt zur Bewältigung von erlebnispädagogischen Teamaufgaben zu nutzen.

Die beschriebenen positiven Verhaltensänderungen sind mittlerweile bei einigen teilnehmenden Kindern und Jugendlichen über die „Übungssituation“ hinaus, z.B. in Konfliktsituationen, erkennbar und werden u.a. auch von Eltern beschrieben, weshalb zumindest bei den kontinuierlich Teilnehmenden von einem Transfer des Erlernten in den Alltag ausgegangen werden kann.

Ein besonderes Highlight stellte, neben den zahlreichen Ausflügen und dem Sozialen Training (inklusive Übernachtung), der Besuch des Fußballvereins 1.FC Union Berlin im JFE Lubminer dar. In Gesprächen und bei verschiedenen Aktivitäten, wie Kicker spielen, erklärten die Spieler den Kindern und Jugendlichen die Wichtigkeit von Regeln und Fairness für ein erfolgreiches Miteinander auf dem Spielfeld und im alltäglichen Leben.

Die Aktionen im Rahmen unseres Projektes wurden, ebenso wie die anderen Highlights und besonderen Schwerpunkte im Lubminer, regelmäßig auf unserer Facebookseite dokumentiert, wodurch z.B. Eltern, Nachbar*innen und andere Interessierte auch teilhaben konnten.: https://www.facebook.com/Lubminer-2299056307040335/?modal=admin_todo_tour

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