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Religion4you – Für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung

Gewinnrunde

2024 - Preisträger*innen

https://www.instagram.com/reel/CtRyxsDg3-z/?igsh=MWUxMWYycDV5dTQ1

https://www.instagram.com/tv/Ce1O8a2gmAo/?igsh=d3ZteGs0cGhmNGFp

Wir sind eine seit 2019 aktive 25-köpfige interreligiöse und interkulturelle Gruppe von Schüler:innen  aller Klassenstufen (5-12), Absolvent:innen und unserer Lehrerin, Frau Bettina Koschorek, am Käthe-Kollwitz-Gymnasium und Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Wir setzen uns aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung  jeglicher Form ein und treten dabei für eine Gesellschaft ein, in der Toleranz großgeschrieben wird. Das ist auch nötig, denn 36 % der Menschen in Deutschland berichten von Diskriminierungserfahrungen in Bezug auf eines oder mehreren Diskriminierungsmerkmalen. Mit unserem Projekt schaffen wir geschützte und angeleitete Räume für den interreligiösen und interkulturellen Dialog innerhalb unserer Schulen und bauen somit Brücken zwischen den Kulturen und Religionen, wir fördern interreligiöse/ interkulturelle Kompetenzen und schaffen so gegenseitige Annäherung und  Respekt. “Schule“ ist ein Abbild unserer Gesellschaft, denn dort werden die Weichen für ein demokratisches, tolerantes und sicheres Miteinander gestellt. Leider kommen gesellschaftlich relevante Themen wie Antirassismus, Antisemitismus, Sexismus und Radikalisierung im Schulalltag viel zu kurz. Wir wollen diskriminierungsfreie Schulen schaffen, in denen Kinder und Jugendliche zu weltoffenen, toleranten und demokratischen Bürger:innen heranwachsen.

Projekt Informationen

Toleranzprojekt von Schüler:innen am Käthe-Kollwitz-Gymnasium und Heinrich-Schliemann-Gymnasium

Dunckerstraße 65, 10439 Berlin
EKBO

Frau Bettina Koschorek und Herr Amin Abu Ajaj

https://www.instagram.com/religion4you?igsh=b2U3eGVtMHR6OWxl

Antisemitismus und (antimuslimischer) Rassismus  sind gesamtgesellschaftliche Themen, woran niemand vorbeikommt. In der Schule treffen Menschen verschiedener Herkünfte und Kulturen/Religionen aufeinander. Sie müssen trotz  kultureller und religiöser Unterschiede zusammen lernen. Das erweist sich nicht immer als unproblematisch. Ängste,  Vorurteile und Unwissenheit erschweren das Miteinander. Wir machen es uns zur Aufgabe, diesen entgegenzuwirken und entwickeln fortlaufend Projekte und Begegnungen für Toleranz und Demokratie.

Instagram-Projekt @religion4you: Mit unserem schulischen Instagram-Projekt  vermitteln wir niedrigschwellig Jugendlichen und allen Interessierten unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund und Bildungsstand Wissen über die Weltreligionen. Dies baut Berührungsängste ab und bringt verschiedene Menschen und Glaubensgemeinschaften miteinander in Kontakt. Wir möchten Wissen über Religionen vermitteln und respektvolle Umgangsweisen im Schutz der Anonymität vermitteln. Dabei legen wir besonderen Wert auf Gewaltfreiheit und Verständlichkeit.

Interviews: Im Rahmen unserer Arbeit gegen Antisemitismus und  Rassismus und für Toleranz interviewen wir Personen aus  Politik, Religionen und Wissenschaft. Im Juni 2022 interviewten wir anlässlich des „Anne Frank Tages“ den Bundesjustizminister Herrn Dr. Marco Buschmann zu Antisemitismus, Erinnerungskultur und Diskriminierung. Im Oktober 2023 trafen wir den Berliner CDU-Fraktionsvorsitzenden, Herrn Dirk Stettner, und sprachen mit ihm über den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin. Weitere Interviews mit Vertreter:innen aus den Religionen, Wissenschaft und Politik sind in Planung.

Spendenaktionen: Der seit 2022 andauernde Krieg in der Ukraine bedeutet für alle Kinder in der Ukraine ein unermessliches Leid. Das Leben und Wohlergehen von Millionen ukrainischen Kindern ist bedroht. Aufgrund dessen mussten viele Ukrainer:innen fliehen, darunter auch über 120 jüdische Waisenkinder. Um den Geflüchteten zu helfen, fand an unseren  Gymnasien, dem Käthe Kollwitz Gymnasium & dem Heinrich-Schliemann-Gymnasium, eine gemeinsame Spendenaktion statt, bei der  insgesamt 4296.25,- € gesammelt wurden. Der Erlös wurde den geflüchteten jüdischen Waisenkindern, die in Obhut der Chabad-Gemeinde in Berlin sind, übergeben. Seitdem besteht beständiger Kontakt mit der Chabad-Gemeinde. So waren wir z.B. zur Campus Eröffnung oder Festen eingeladen.

Workshops und Interreligiöse Begegnungen: An unseren Schulen bieten wir regelmäßig Workshops zu Antirassismus, Antisemitismus und den Gefahren des Internets durch KI und Fake News an, dabei sind vielseitige Kooperationen mit außerschulischen Projekten und Institutionen entstanden. Mit der religionswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel entstanden  unter der Leitung von Frau Prof. Renger bereits digitale Projekte. Mit Coexister Germany e.V. veranstalteten wir im Oktober 2023 verschiedene interreligiöse Begegnungen im Rahmen einer Herbsttagung in Berlin. Weitere sind im Jahr 2024 geplant. Gemeinsam mit dem „Responsible Technology Hub“ der TU München forschen wir,  ob Social Media und KI verantwortungsvolle Technologien sind. Die gesammelten Erkenntnisse und Forderungen über eine faire, radikaliserungsfreie und sichere Social-Media-Welt werden in das Responsible Social Teens Project einfließen, das darauf abzielt, jungen Menschen dabei zu helfen, soziale Medien auf verantwortungsvolle und gesunde Weise zu nutzen. Unsere  Erfahrungen und Forderungen gelangen so direkt zu den Entwickler:innen und Stakeholdern von Social-Media und KI.

Stolpersteine: Seit Schuljahr 22/23 recherchieren wir mit der Stolperstein-Initiative Prenzlauerberg Schicksale von Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus und schaffen so die Grundlagen für die Verlegung von weiteren Stolpersteinen. Im Mai 2023 wurden die Stolpersteine für Familie Ackerhalt (Regina, Elkan, Selma, Paul und Eva), Familie Abraham (Doris, Karl und Horst ) und für Herrn Kallmann verlegt. Die 101-jährige Esther Schiff kam mit ihren rund 60 Familienangehörigen aus Israel angereist, um ihren Eltern und Geschwistern die letzte Ehre zu erweisen. Die Stolperstein-Verlegung ist für sie Beerdigung zugleich gewesen. Nach der Verlegung hatten wir die Möglichkeit, die Familie Ackerhalt näher kennenzulernen und einen wahrhaftigen interkulturellen und interreligiösen Dialog zu erleben. Zu den Familien Ackerhalt und Kallman besteht weiterhin freundschaftlicher Kontakt. Über unser Engagement berichtete sogar der israelische Fernsehsender Mako. Zusammen mit dem Projekt „Sprechende Stolpersteine“ vertonen wir die Lebensgeschichten der jeweiligen Personen und laden sie auf der BerlinHistory-App hoch. Derzeit planen wir Stolpersteinverlegungen für drei weitere Familien.

Räume der Begegnung: Der terroristische Angriff der Hamas auf Israel und der Krieg gegen die Hamas beschäftigt die gesamte Berliner Schülerschaft. Mit unserem Projekt schaffen wir innerhalb unserer Schulen Räume für Austausch, um über die Ereignisse, Gefühle und dem Umgang mit den sozialen Medien in einem geschützten Rahmen zu sprechen.

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“: Seit 2021 trägt das KKG auf unser Bestreben hin den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Als Patinnen konnten wir die Bundesabgeordnete Canan Bayram sowie die Schauspielerin und Unternehmerin Anne-Sophie Briest gewinnen. Aufgrund dessen sind wir Teil des Courage-Netzwerkes und nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil.

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