Die Ulme 35 ist eine alte, denkmalgeschützte Klinik in Westend, die lange leer stand. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Unterkunft für Geflüchtete. Seit 2017 belebt der Verein Interkulturanstalten Westend e.V. das Haus neu mit einem hochwertigen und vielseitigen Programm für alte und neue Berliner.
Projekt Informationen
Interkulturanstalten Westend e.V.
Ulmenallee 35
14050 Berlin
Amei von Hülsen-Poensgen
Mitglieder des Vereins sind Nachbarn, Ehrenamtliche aus der Willkommensinitiative „Willkommen im Westend“, Geflüchtete und andere Neuberliner. Herz des schönen alten Hauses und unserer Arbeit ist der Salon, in dem man sich treffen und miteinander ins Gespräch kommen kann. Das Programm wird gemeinsam gestaltet von den Mitgliedern und Kooperationspartnern wie dem syrischen Kulturverein Mada e.V., der syrischen Fraueninitiative Alsaieda Souria, dem Familienzentrum des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, der ArtsAG aus Vereinsmitgliedern und Berliner Künstlern und vielen anderen. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, private Spender und ganz viel ehrenamtlicher Einsatz machen unsere Arbeit möglich. Wöchentlich locken Konzerte, Filmabende und Lesungen Besucher in den alten Hörsaal, in dem früher Psychiatrievorlesungen stattfanden. Im Salon gibt es Sprachcafés für diejenigen, die Deutsch lernen, aber auch für die, die Arabisch oder Farsi üben möchten. In einem offenen Atelier haben Große und Kleine die Gelegenheit, begleitet von Künstlern kreativ zu werden. Der Verein Yaylas Wiese bietet, von Ehrenamtlichen unterstützt, ganzen Familien die Möglichkeit, aktiv Deutsch zu lernen. Ein syrischer Mathelehrer unterrichtet auf Arabisch und Deutsch Schüler, die für ihren mittleren Schulabschluss lernen. Im monatlich stattfindenden Artist Talk begegnen sich Künstler mit und ohne Fluchthintergrund, die in ähnlichen Feldern arbeiten. Sie berichten nicht nur von ihrer Kunst, sondern bieten auch einen gemeinsamen Workshop an, der für alle Teilnehmenden eine Bereicherung ist.
Die Ulme 35 ist zu einem Ort geworden, an dem man voneinander und übereinander lernen kann und gemeinsam aktiv ist – ein Raum für Kunst, Kultur und Begegnung – nicht nur für die Bewohner des benachbarten Flüchtlingsheims, sondern für ganz Berlin.