Citizen2be ist eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft, die 2016 gegründet wurde. Das Ziel ist es, Frauen mit kostenfreien trauma-informierten Yogastunden dabei zu helfen, ihre Traumata besser zu verarbeiten. Denn ein Trauma setzt sich nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper fest und kann dort jederzeit durch einen Geruch, Berührung, Geräusch wieder ausgelöst werden. Genau an diesem Punkt setzt die Arbeit von Citizen2be ein. In unseren kostenfreien trauma-informierten Yogastunden erlernen die Frauen spezielle Atem-, Meditations- und Yogaübungen, die ihnen dabei helfen, besser mit ihren Traumata umzugehen. Das Besondere daran ist, dass sie diese Übungen jederzeit und überall selbst wiederholen können und sie die Selbstbestimmung wiedererlangen, die sie in der traumatischen Situation verloren haben. Alle unsere Lehrerinnen arbeiten ehrenamtlich und sind von Citizen2be in trauma-informierten Yoga weitergebildet worden.
Projekt Informationen
Ziel der Aktivitäten:
Viele Menschen, die Krieg, Gewalt, Flucht oder Diskriminierung erfahren haben, leiden noch Jahrzehnte später an den Folgen ihrer Traumata. Dabei setzt sich das Trauma nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper fest und kann dort jederzeit durch bestimmte Berührungen, Gerüche o.ä. wieder ausgelöst werden.
In Citizen2be-Stunden wird an dem körperlichen Trauma gearbeitet und versucht, durch die Werkzeuge der Achtsamkeit und des Yoga den Betroffenen dabei zu helfen, wieder Vertrauen in sich und ihren Körper zu erlangen und im besten Fall die körperlichen Triggerpunkte dadurch aufzulösen. Eine Arbeit, die selbst- verständlich keine psychologische Betreuung ersetzt, jedoch eine sehr gute und wichtige Ergänzung zu der klassischen Psychotherapie darstellt. Zudem ist es ein niedrigschwelliges Angebot und spricht damit auch Betroffene an, die aufgrund ihrer Sozialisation, Einstellung oder aufgrund von Vorurteilen Hemmungen haben Hilfe bei einem*r Therapeut*in zu suchen. Für geflüchtete Menschen, die der deutschen Sprache (noch) nicht mächtig sind, ist es zudem eine Möglichkeit jenseits von Sprachbarrieren ein Werkzeug zu erlernen, das ihnen dabei hilft, besser mit ihren psychischen Beschwerden wie Panikattacken, Schlafstörungen oder Herzrasen umzugehen. Mehr noch: Durch Atem-, Achtsamkeits- und Yogaübungen wird den Menschen ein Werkzeugen die Hand gegeben, mit dem sie sich selbst helfen können. Eine wichtige Erfahrung, denn den Betroffenen ist in der traumatischen Situation die Kontrolle über ihr Handeln und Erleben genommen worden. Das große Ziel von Citizen2be ist es, dass die Art der Körpertherapie von den Krankenkassen anerkannt und bezahlt wird.
Welches konkrete Projekt wollen wir 2024 durchführen?
Unser Projekt „traumasensible Yogastunden für Frauen“ steht auch in 2024 im Fokus: Beeinflusst von dem Zustrom an Geflüchteten 2015 hat sich Citizen2be zunächst vor allem auf geflüchtete Frauen, Kinder und Jugendliche fokussiert. Mittlerweile hat Citizen2be jedoch sein Angebot auf alle traumatisierten Frauen erweitert und bietet zum Beispiel auch Kurse für Frauen an, die häusliche oder sexuelle Gewalt erfahren haben. Die Lehrerinnen, die bundesweit Citizen2be-Stunden anbieten, sind für ihre Arbeit mit traumatisierten Menschen von Citizen2be dafür geschult worden. Gemeinsam mit einer erfahrenen Yogalehrerin und einer Traumatherapeutin wurde eine Fortbildung entwickelt, die alle Lehrerinnen durchlaufen müssen, bevor sie eine Citizen2be-Stunde in ihrer Stadt anbieten dürfen. Die Lehrerinnen gehen zudem in Flüchtlingsheime, um die Frauen direkt vor Ort abzuholen und ihnen ein niedrigschwelliges Angebot zu ermöglichen. Ein gesunde Gesellschaft ist eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Demokratie. Mit unserer Arbeit leisten wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Traumaheilung sondern auch für die Integration.
Medizinische Grundlage:
Unsere Arbeit basiert auf wissenschaftlichen Grundlagen. Wir arbeiten ausschließlich mit Atmung und Bewegung daran, bei der physischen Heilung zu helfen. Religion und Spiritualität haben einen großen Platz im Leben unserer Frauen, sind aber keinesfalls die Säulen unserer Arbeit.